Einträge in 01: Innenräume
Papierflieger als Leitsystem am Flughafen!

Check-In

Fliegen zu können ist der wohl älteste Traum der Menschheit. Ein Traum, den wir uns dank Jahrhunderte Entwicklungen und Pioniertaten erfüllen konnten. Wir wollten mit einem ganzheitlichen Konzept für ein Flughafen-Terminal diesem Traum und seiner Erfüllung ein Denkmal setzen. Hier sollten unsere Ideen für ein schlüssiges und funktionierendes Informations- und Wegeleitsystem in Verbindung mit einem Corporate Design, einem abgestimmten Farbkonzept und sogar einige Überlegungen für weiterführende Maßnahmen wie Marketing und Merchandise zusammenkommen.

Wir setzten uns also gleich zu Beginn unserer Überlegungen zwei wichtige Hauptziele: einerseits soll das Konzept/Projekt international kompatibel sein. Jeder Mensch aus jeglicher Ecke der Welt soll auf einem Blick verstehen können, worum es dabei geht und – das ist uns besonders wichtig – ein Lächeln im Gesicht haben, wenn er oder sie es zum ersten Mal sieht. Wichtig war uns zudem die Reduzierung unserer Überlegungen auf ein Element, ein Symbol, welches alle Elemente verbindet und zudem positive Assoziationen weckt.

 

Inspirationen

 

Ein Symbol dass jeder Kennt !

Wir entschieden uns für das Papierflugzeug als Symbol und als grafische Grundlage für alle weiteren Gestaltungen im Terminal. Und das aus guten Gründen: Die erste Assoziation, die man mit einem Papierflieger verbindet, ist meist eine schöne Erinnerung. 

Vielleicht an die Kindertage, als man selbst mit seinen Eltern Flieger faltete. Die zweite ist fast immer ein Flieger in Aktion: ein Blatt Papier gefaltet, um möglichst weit oder kunstvoll durch die Lüfte zu gleiten und dann sanft auf dem Boden zu landen.

 

Modul 1: Raumskulptur

Die Raumskulptur als zentraler Bestandteil besteht aus hunderten Papierfliegern und symbolisiert den geordneten und turbulenten Flugbetrieb des Flughafens. Inspiriert wurde sie von großen Zugvögelschwärmen und opulenten Kronleuchtern.

Sie dient als skulpturale Orientierung in der Haupthalle und soll vor allem Interesse und Sympathie wecken. Weitere positive Effekte: Als optisch bestimmendes Merkmal dient sie als Treffpunkt und Point Of Interest.

 

Modul 2: Wandgrafiken

Ausgehend von unserem Rasterbilder-Verfahren, mit dem aus den verschiedensten Formen ein s.g. unechtes Halbtonbild erschaffen werden kann, finden sich die Papierflieger auch in den Wandgrafiken wieder. Hier können Grafiken wie Stadtansichten, historische Bilder oder Logos in annähernd fotorealistischer Weise an die Wände gebracht werden.

So wird jedes Bild in ein Muster aus stilisierten Flugzeugen zerlegt. Diese erkennt man freilich nur in der Nahperspektive. Erst bei steigendem Abstand zum Motiv ist dieses zu erkennen. In Verbindung mit einer geschickten Nutzung dieser zwei Effekte lässt sich die Kommunikation mit dem Besucher geschickt steuern. So lenken die Grafiken kaum von einer nahe gelegenen Informationstafel ab oder können sogar darauf hinweisen. 

 

Modul 2b: Leitsystem

Hier zeigt sich die besondere Stärke der Flugzeuge als grundlegendes Gestaltungselement: Durch die pfeilähnlichen Symbole kann man allein mit der Anordnung der Elemente eine Dynamik erzeugen, welche den Fokus auf die zu vermittelnden Informationen legt.

In der Aufmerksamkeitshierarchie steht Bewegung an vorderster Stelle und kann somit mit den, typischerweise auf Flughäfen häufig anzutreffenden, Werbebotschaften gut mithalten. Ausserdem: ist der Papierflieger erst einmal als Informationsträger erkannt worden, findet das Auge ihn leichter wieder. 

 

Modul 3: Merchandise


Den ganzheitlichen Ansatz komplettiert die Entwicklung von Merchandise-Artikeln zum Thema Papierflieger. Etwas Spannendes mit nach Hause zu nehmen, eröffnet die Möglichkeit, auch nach dem Vor-Ort-Erlebnis in angenehmer Erinnerung zu bleiben. Dies kann mit interessanten Büchern, Bastelanleitungen oder Postkarten bis hin zu direkten Aktionen vor Ort umgesetzt werden.

Modul 3b: Marketing

Das Symbol „Papierflugzeug“ lässt sich auch in wunderbarer Weise in vielen weiteren Bereichen der B2C-Kommunikation einfügen. Denkbar sind von Werbe- und Imagespots über Flyer und Plakatwände bis hin zu ausgeklügelten, bildgebenden Installationen fast jedes bildgebende Element, welches mit dem Paperplane oder mit seiner abstrahierten Form, dem Dreieck, spielen kann.

 
Schau in die Vergangenheit

Von der Brache zum Kleinod

Für diese Fabrik in Lichtenstein entwarfen wir ein Wandbild für die Front einer Schrankkonstruktion. Das Bild spiegelt nicht nur die Nutzung des Gebäudes vor 100 Jahren wieder. Es wurde durch ganz bewusst dargestellte Verzerrungen so dargestellt, dass es den Betrachter unwillkürlich mitnimmt,

auf eine Zeitreise in die Jahrhunderte überspannende Werksgeschichte. Jede Veränderung des Blickwinkels ergibt neue, interpretative Sichtweisen des jeweiligen Betrachters. Der Saal wird heut als Veranstaltungsort genutzt. Hinter der Schrankkonstruktion verbirgt sich die komplette Bestuhlung.


Leistungsphasen
Entwurf
Ausführungsplanung
Ausführung vor Ort

Technik
Lacke auf Möbel

Objekt
Konferenzraum
Innenraum

 
Venedig - Biennale Architettura
 

Grafik und Farbkonzept für “Die Mauer”


Grenzgänger
28 Jahre lang ist Deutschland vereint, exakt so lange, wie die Berliner Mauer (1961–1989) bestand. Zu dieser Zeitengleiche werden GRAFT und Marianne Birthler ab dem 26. Mai 2018 im Deutschen Pavillon auf der 16. Internationalen Architekturbiennale in Venedig die Ausstellung „Unbuilding Walls“ zeigen.

Quelle: Pressemitteilung „UNBUILDING WALLS“

 

 

Markus Hillegaart: 
"In unserem Büro wurden die ersten Gerüchte zu der Ausstellung sehr freudig aufgenommen, wir haben mit Kraft ja schon häufig zusammengearbeitet und wissen: wenn die „Graftys“ etwas beginnen, wird es gut. Das Thema „Mauer“ beschäftigte mich persönlich ebenfalls. Als Wendekinder ist uns nur allzu bewusst, dass eine Mauer schnell errichtet ist, aber selbst wenn sie abgerissen oder geöffnet wird, noch lange in den Köpfen der Menschen bestehen bleiben kann. Ganz zu Schweigen von den architektonischen Spuren, die eine Mauer hinterlassen kann. Besonders wenn sie Städte und ganze Länder zerteilt."

 

Galerie 1

 

(mit) Mauern umgehen

Die Ausstellung reagiert auf gegenwärtige Debatten über Nationen, Protektionismus und Abgrenzung. Im deutschen Pavillon nehmen GRAFT und Marianne Birthler die Zeitengleiche zum Anlass, die Auswirkungen von Teilung und den Prozess der Heilung als dynamisches räumliches Phänomen zu untersuchen. Bezugnehmend auf das übergeordnete Biennale-Thema „Freespace“ der ArchitektInnen von Grafton, liegt besonderes Augenmerk auf herausragenden stadträumlichen und architektonischen Beispielen.

Quelle: PM

 

Galerie 2


Markus Hillegaart:
"Je mehr wir über dieses Projekt erfuhren, desto mehr wollten wir hier mit von der Partie sein und zum Gelingen beitragen. Da kamen einfach viele Dinge zusammen: Architektur, politisches Gewissen, Geschichte und auch ganz aktuelle Statements. Nach einem Telefonat mit Berlin war auch schnell klar, dass unsere Hilfe benötigt wird."

 

Ein Leben mit Mauern

Ganz konkret wird anhand von architektonischen Projekten auf dem ehemaligen Grenzstreifen untersucht, was in den letzten 28 Jahren auf diesem beispiellosen Leerraum inmitten einer neuen Hauptstadt passiert ist. Die Heterogenität verschiedenster Ansätze, Typologien, Akteure und Resultate zeigt die Breite der Architekturdebatten und Lösungen. Die Ausstellung soll das Leben mit Mauern sichtbar und erlebbar machen. Neben der deutschen Mauer-Erfahrung geht es deshalb auch um aktuelle Barrieren, Zäune und Mauern jenseits dieser nationalen Perspektive.

Quelle: PM

Thomas Strauss:
"Wir sollten ursprünglich einen anamorphotischen Schriftzug herstellen. Leider wurde dieser aber im Laufe der Entwicklung des Projekts verworfen. Aber es gab noch andere Dinge, die umgesetzt werden mussten: Ein Hauptproblem war der spezielle Weißton des Fußbodens, aus denen die Stelen „erwachsen“. Hier sollte kein scharfer Übergang zu den gedruckten Grafiken zu erkennen sein. Hört sich leichter an als es ist. Wir haben ca. 40 verschiedene Kombinationen aus Papier, Drucktechnik und Beschichtung ausprobieren müssen, bevor wir das passende Weiß gefunden hatten. In einem weiteren Schritt realisierten wir eine große Wandgrafik an der hinteren Innenwand des Pavillons, welche eine Übersicht des Mauerverlaufs zeigt. Auch hier war das richtige Material wieder ausschlaggebend."

v.l.n.r. Markus Hillegaart, Felix Torkar (Produktionsleiter), Thomas Strauss


Kunde
GRAFT Berlin

Fotos
Felix Torkar (GRAFT)

Leistungsphasen
Farb- und Materialberatung
Ausführung vor Ort

Technik
Schablonenübertragung  
Folien-Beklebung
 

 
Volkswagen -Gläserne Manufaktur

Die gläserne Manufaktur

Der in weiß gehaltene Präsentationsraum bildet den Abschluss der Führung durch die Gläserne Manufaktur in Dresden. Die dynamische Inszenierung der Ausstellung durch geschwungene Wände wird durch die dezenten farbigen Linien an den Wänden verstärkt. So kann Geschwindigkeit in einem doch ruhenden Raum erfahrbar werden, wie „vorbeiziehende Landschaften“ bei einer Autofahrt. Weißer Glanzlack auf matt-weißem Untergrund geben dem Phaeton im Sonderausstellungsbereich einen poetischen Rahmen: elegant, edel, raffiniert im Detail – Assoziationen, die sich unweigerlich auf die Marke Volkswagen übertragen lassen.

 
 

Sieht einfacher aus als es gemacht ist...

Wie so häufig in unserer Branche sind es die dezenten und fast unspektakulären Dinge, die herausfordern. So sind im Phaeton- Pavillon die Wände, wie auf Foto 4 gut zu sehen, nicht nur gewölbt sondern auch geneigt. So musste die Glanzlack- Beschriftung genauestens in einem 3D-Programm vorbereitet werden um später nicht verzerrt oder gar unlesbar an der Wand zu stehen. Wir haben mit diesem Projekt und vielen weiteren sehr viel Erfahrung in der Beschriftung und Gestaltung von, in allen drei Achsen geneigten, geformten und gewölbten, Oberflächen gesammelt, dass wir mit Fug und Recht behaupten können fast jede Fassade lesbar "bedrucken" zu können. 

 

Projekt 142

Kunde
    
Volkswagen AG

Partner  
Triad Berlin

Fotos
Thomas Strauss

Kategorie
Fassadenbeschriftung

Leistungsphasen
Ausführungsplanung
Ausführung vor Ort

Technik
Acrylfarbe auf Trockenbau

Objekt
Messebau, Shop, Ausstellung

VW - Drehwurm

Mobilität erleben

Die Autostadt schuf mit dem MobiVersum eine Welt, die für Erwachsene eine Reise zum „inneren Kind“ und für Kinder eine spannende und lehrreiche Erfahrung bietet. Der Besucher erlebt eine Abfolge von Raumsequenzen, in denen faszinierende Inszenierungen Aspekte vonMobilität und Zeit erlebbar machen.

Wand- und Deckenflächen wurden mit Farbe gestaltet. Die besondere Herausforderung lag darin, die Fußböden mit der Wandbemalung exakt zu verbinden, womit es gelungen ist, den Baukörper seiner Ursprünglichkeit zu entfremden und andersartige, lebendige Orte zu schaffen.

Wandelbare Grafik

Für die Raumsequenz "Zeitlupe" kam zum ersten Mal eine Rastergrafik zum Einsatz. Punkte in verschiedenen Größen bilden im Raum schwebende Wolkenbilder, die sich auch auf dem Boden fortsetzen. Der Besucher hat also den Eindruck "im" Himmel zu stehen. Hier kommt zum ersten Mal das Konzept des sich verändernden Wandbildes zum Tragen: Die Grafik erschließt sich in ihrem Gesamtbild erst aus einer gewissen Distanz zum Betrachter. Tritt dieser aber näher an die entsprechende Fassade heran (in diesem Fall um sich die installierten Ausstellungsstücke anzusehen), verliert das Bild seine ursprüngliche Erkennbarkeit und wird zu einem diffusen Muster, welches die Wand schmückt, aber den

Betrachter nicht ablenkt (genauer wird das hier erklärt). Für die Umsetzung der Entwürfe und Ideen Architekturbüros mussten wir uns verschiedenen Herausforderungen stellen. Besonders die Gesundheit der zumeist jungen Besucher lag uns am Herzen. Mit unserem verlässlichen Partner Brillux fanden wir schnell die Produkte, die hier den vorgegebenen und selbst gesteckten Anforderungen entsprechen: Langlebigkeit und frei von Schadstoffen. Zudem musste das gesamte Projekt während der normalen Nutzung des KonzernForums umgesetzt werden. Wir arbeiteten also während der Nachtstunden in der Autostadt. 


Leistungsphasen
Entwurf
Ausführungsplanung
Ausführung vor Ort

Technik
Acrylfarbe auf Gipskarton, Beton, Möbeloberfläche

Objekt
Showroom
Ausstellung
Museum

 
Wow: ist das 3D?

Monochrome Verwirrung

Ganz im Sinne von „Kreative Raumgestaltung braucht mehr als Farbe“ sind wir von Brillux beauftragt worden, einen Entwurf für das Artrium des neuen Hauptgebäudes in Münster zu konzipieren. Allein aus der Farbe des Innenraums entwickelten wir eine Gestaltung mit 3-D-Effekt, die perfekt die Illusion eines

überschäumenden Raumes schafft, die den tatsächlichen Raum scheinbar fortführt. Diffuse Balken aus Wänden und Decken nehmen Raum ein, wo keiner mehr ist und schaffen Raum, wo es längst nicht mehr weiter geht. Hier wird das technisch Mögliche mit fiktionalen Spekulationen angereichert.


Kunde    
Brillux Münster

Renderings
T. Strauss