Mit der Baumit-Jury in Bratislava

Die Jurysitzung

Ein Hotel in Bratislava, Hauptstadt der Slowakei und Austragungsort eines europaweiten Fassadenwettbewerbs: die Stimmung ist konzentriert und die zehn Jurymitglieder der Baumit-Life-Challenge überdenken ihre Entscheidungen. Seit einem Jahr sammelt der große Baumittelhersteller Exposés von architektonischen Fassaden in einem Wettbewerb. Die Jury musste in den letzten Monaten bereits die über 340 eingegangenen Wettbewerbsteilnehmer ausdünnen und hat nun noch 36 Finalisten vor sich. „Es geht hier um die Struktur einer Fassade“, fasst ein Jurymitglied die Kategorie zusammen.

„Also, welche Fassade würden sie gern berühren?“ Zustimmendes Gemurmel. Besonnen arbeitet sich die Jury durch ihr selbst gewähltes demokratisches Abstimmungsverfahren. Die Möglichkeit, ein Veto einzulegen, nimmt niemand wahr, auch wenn es sich nicht immer um einstimmige Entscheidungen handelt. Markus Hillegaart: „Das war nicht leicht und in einigen Kategorien stand ich ganz alleine da mit meiner Stimme. Aber das zeigt ja auch, dass eine internationale Jury aus den verschiedensten Branchen auch ganz unterschiedliche Perspektiven hat.“

 

UFO und Pyramide

Während die Jury um Entscheidungen ringt, sind die Finalisten ebenfalls in Bratislava eingetroffen und genießen eine Stadtrundfahrt zur Pressburg, dem weißen Wahrzeichen der Stadt mit Blick auf die markante Brücke des Slowakischen Nationalaufstands und dem „UFO“ genannten Restaurant auf dem 85 Meter hohen Pylon. Morgen wird auch die Jury in den Genuss einer architektonischen Stadtführung kommen. Vorgesehen sind ein Besuch des im Bauhausstil errichteten Krematoriums und des Hauses des Rundfunks, welches in Form einer auf dem Kopf stehenden Pyramide errichtet wurde.

Beeindruckende Zeitzeugnisse der sozialistischen Baukultur und wahre Landmarken in der Grenzstadt. „Bratislava ist einzigartig weil es die einzige Hauptstadt der Welt ist, die gleich an zwei Länder, nämlich Österreich und Ungarn grenzt“, hebt der Fremdenführer die Lage der Stadt hervor. „Zudem ist sie die Stadt mit der engsten geologischen Nachbarschaft zu einer weiteren Hauptstadt. Wien liegt nur knappe 50 Kilometer weiter westlich und tatsächlich ist bei der Anreise auch kein Grenzübertritt zu spüren. Schengen sei Dank gibt es jeden Tag unzählige Pendler nach Österreich und Ungarn.

 

The Winner is....

Auch die Gäste der Preisverleihung haben bis auf den ein oder anderen Stau oder einem verschobenen Flug keine Probleme, rechtzeitig zur Veranstaltung zu gelangen. Diese hat es dann auch in sich. Im Prunkbau der Slowakischen Philharmonie könnten auch die Academy-Awards stattfinden. Und tatsächlich macht die Veranstaltung den Eindruck, sich nicht hinter dem Oscar verstecken zu müssen. Das Programm wird kurzweilig gehalten und die sieben glücklichen Gewinner-Teams (es gibt auch einen Haupt-Gewinner) werden mit jeweils einem landestypischen Song von der Big Band auf die Bühne geholt. Man hat den Eindruck, dass es eh mehr um das Kontakte-Knüpfen denn um Siegerehrung geht.

Am nächsten Tag geht es schon wieder zurück zum Flughafen und man hört neben etwas Kater-Gemurre und halbherzigen Entäuschungs-Aussprüchen (von den Nicht-Gewinnern) nur Positives von den vergangenen drei Tagen in Bratislava. Diese Stadt hat wirklich etwas zu bieten und ohne einen solchen Award wären wir wohl kaum dorthin gereist. Baumit und dem ganzen Team der Organisation muss man ein tief empfundenes Lob aussprechen. In zwei Jahren machen wir wieder mit. Dann vielleicht als Wettbewerbsteilnehmer.

Alle Gewinner gibt es >>HIER<<


Markus Hillegaart